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Arbon, 18. April 2023

Positiver Rechnungsabschluss der Stadt Arbon 2022

Die Erfolgsrechnung 2022 der Stadt Arbon schliesst weit erfreulicher ab als im Budget prognostiziert. Mit einem Ertragsüberschuss in der Höhe von rund 4 Mio. Franken kann die Stadt das Eigenkapital weiter erhöhen, Schulden zurückzahlen und sich so für die Zukunft gut aufstellen.

Die Erfolgsrechnung 2022 der Stadt Arbon schliesst bei 58,863 Mio. Franken Erträgen und 54,822 Mio. Franken Aufwendungen mit einem Ertragsüberschuss von 4'040'558.76 Franken ab. Im Budget 2022 war ein Gewinn von 99'635 Franken prognostiziert worden. Die Gründe für das gute Ergebnis liegen einerseits in den
gegenüber den Prognosen tieferen Nettoaufwänden im Bereich Soziale Sicherheit, andererseits in den höheren Steuereinnahmen. Trotz der Steuersatzsenkung von 4 Prozent auf 72 Prozent liegen die Steuereinnahmen auf Vorjahresniveau. Per 31. Dezember 2022 weist die Stadt Arbon im Eigenkapital einen Bilanzüberschuss von rund 19,661 Mio. Franken aus. Dieser Bilanzüberschuss dient ausschliesslich zur Abdeckung von allfälligen Verlusten der Erfolgsrechnung in den kommenden Jahren. Mit Blick auf ein hohes Eigenkapital kann auch längerfristig eine gute Finanzlage sichergestellt werden.

Sozialhilfekosten

Der Bereich Soziale Sicherheit schloss gesamtheitlich um rund 2,4 Mio. Franken besser ab als im Budget 2022. Die Gründe dafür liegen einerseits in den tieferen Ausgaben und der hohen Rückerstattungsquote in der Sozialhilfe und andererseits in den Einnahmen der Globalpauschalen im Bereich des Asylwesens. Das Kriegsereignis in der Ukraine hat dazu geführt, dass die Einnahmen der Globalpauschalen, welche der Kanton an die Gemeinden ausrichtet, viel höher
ausfielen als budgetiert. Anzumerken ist in diesem Zusammenhang, dass diese Globalpauschalen alle Kosten im Asylwesen abdecken sowie eine Entschädigung darstellen, welche für künftige Aufwendungen verwendet werden können. Der Überschuss wird nun im Eigenkapital (Bilanzüberschuss) ausgewiesen.

Steuereinnahmen

Trotz den Turbulenzen der letzten Jahre zeigt sich bei der Stadt Arbon auf der Einnahmenseite ein erfreuliches Bild. Die Nachwehen der Pandemie, die Verwerfungen auf dem Kapitalmarkt und der Krieg in der Ukraine wirkten sich im Berichtsjahr weit weniger stark auf die Finanzen aus als prognostiziert. Mit Einnahmen von rund 21,3 Mio. Franken haben sich die Steuererträge gesamtheitlich betrachtet stabil entwickelt. Im Jahr 2022 ist dies vorwiegend auf Mehreinnahmen aus Gewinn- und Kapitalsteuern der Juristischen Personen zurückzuführen. Gegenüber dem Budget schneiden diese Positionen rund eine halbe Million Franken besser ab. Die Steuererträge aus früheren Jahren übertrafen die Prognose ebenfalls um rund 36 Prozent (plus rund 320'000 Franken). Die hohen Einnahmen aus der Grundstückgewinnsteuer halten an: Mit 1'174'620
Franken übertrafen sie das Budget um 324'620 Franken. Die Kennzahl "Steuerkraft pro Einwohner" hat erstmals nach zwei Jahren wieder zugenommen und beträgt neu 1'923 Franken (Vorjahr: 1'852 Franken). Der Rückstand gegenüber dem kantonalen Mittel konnte etwas verringert werden. Der durchschnittliche Wert im Thurgau liegt bei 2'200 Franken (Vorjahr 2'209 Franken).

Gesundheitskosten

So wie im privaten Rahmen stellen die Gesundheitskosten auch für die öffentliche Hand eine sehr grosse Herausforderung dar. Die ambulante Pflege (Dienstleistungen der Spitex RegioArbon und Dritte) hat erwartungsgemäss weiter stark zugenommen. Hier beliefen sich die Kosten im Jahr 2022 auf 2'175'898 Franken (Budget: 2'060'000 Franken). Der Kanton Thurgau beteiligt sich an den Kosten mit 40 Prozent der Vorjahresausgaben. Der Kostenbeitrag an die Langzeitpflege von 101.03 Franken pro Einwohner, total 1'527'862 Franken, unterschritt das Budget um 227'138 Franken (Abrechnung durch Kanton).

Investitionsrechnung

Die Investitionsrechnung 2022 schliesst mit Nettoinvestitionen in der Höhe von 1,935 Mio. Franken ab; budgetiert waren 4,487 Mio. Franken. Zur Budgetabweichung haben vor allem aussergewöhnlich hohe passivierte Investitionseinnahmen geführt. Die Rechnungsstellung für Abwasseranschlussgebühren grosser Überbauungen sowie der Beitrag des Kantons Thurgau für die Sanierung des Kappeli in den Vorjahren betragen total 0,93 Mio. Franken. Des Weiteren mussten Investitionen in den Bereichen Sport und Freizeit, Gemeindestrassen und Abwasserbeseitigung teilweise verschoben werden bzw. sind noch nicht abgeschlossen. Investitionen, die entgegen dem Budget die Aktivierungsgrenze von 100'000 Franken nicht erreichen, werden über die Unterhaltskonten in der Erfolgsrechnung gebucht. Der Selbstfinanzierungsgrad liegt mit 318 Prozent wieder deutlich über dem mittelfristigen Zielwert von 100 Prozent.

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